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Arbeiter beim roten Maiaufmarsch in Wien.
SPÖ-Chef Andreas Babler hat heute seine erste Mai-Rede gehalten.
SPÖ-Chef Andreas Babler hat heute seine erste Mai-Rede gehalten.
APA/Florian Wieser

Maiaufmarsch: Babler poltert gegen 41-Stunden-Woche

01.05.2024 um 12:46, Simone Reitmeier & APA, Red
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Von SPÖ-Chef Babler gibt es scharfe Kritik an der Arbeitszeitverlängerung. Das sei eine "Verrücktheit", damit gehe man zurück in ein anderes Jahrhundert.

SPÖ-Chef Andreas Babler hat bei der Maikundgebung der SPÖ in Wien Vorschläge zu einer Arbeitszeitverlängerung harsch kritisiert. Dies sei eine "Verrücktheit", befand er in seiner Rede. "Was kommt als nächstes, die Prügelstrafe wieder einführen?" Damit gehe man zurück in ein anderes Jahrhundert. "Wir wollen aufbrechen in eine neue Zeit, wir beschäftigen uns nicht mit diesen Schwachsinnigkeiten", sagte er. Nötig sei vielmehr eine Arbeitszeitverkürzung.

Regelarbeitszeit auf 41 Stunden verlängern

Überlegungen zu einer Ausweitung der Regelarbeitszeit auf 41 Stunden waren zuletzt von der Industriellenvereinigung gekommen. Der SPÖ-Chef mutmaßte bei seinem erste Auftritt am 1. Mai in Wien, dass der Vorschlag aber auch Unterstützer in der Politik hat. ÖVP und FPÖ wollten den Fortschritt verhindern und alle Errungenschaften, die man aufgebaut habe, "beschneiden und abmontieren", warnte Babler. Es gelte darum, aufzustehen und eine autoritäre Wende zu verhindern, es gelte Schwarz-Blau oder Blau-Schwarz keine Perspektive zu geben.

Bollwerk verteidigt demokratische Grundpfeiler

Man stehe wie ein Bollwerk zusammen, um die demokratischen Grundpfeiler zu verteidigen, versicherte er. Es gehe darum, das Land wieder aufzurichten und in eine bessere Zukunft aufzubrechen. Er werde sich etwa für Kinderrechte einsetzen, beteuerte der SPÖ-Chef - wobei er die Hoffnung ausdrückte, demnächst als Bundeskanzler zu amtieren: Er werde dies tun, "sobald ich endlich da drüben Verantwortung übernehmen kann auf dem Ballhausplatz", hielt er fest.

Aufmarsch der Roten

Die Delegationen aus den Bezirken waren zuvor seit den frühen Morgenstunden in Richtung Rathausplatz marschiert. Auf der Ringstraße dominierte dank entsprechenden Outfits und Utensilien wie üblich die Farbe Rot. Es wurden Fahnen geschwenkt, Blasmusik und Trommeln sorgten für akustische Untermalung. Politische Forderungen gab es auf den Transparenten und Tafeln der Abordnungen zu lesen. Die traditionelle Kundgebung stand heuer offiziell im Zeichen der EU-Wahl. Das Motto des Aufmarsches lautet "Wir in Wien stehen für ein faires Europa".

Im Vorjahr war das Event noch im Zeichen der Debatte um den Parteivorsitz gestanden. Parteichefin Pamela Rendi-Wagner, die einige Monate später von Babler abgelöst wurde, absolvierte damals ihren letzten Auftritt auf der Tribüne der Maikundgebung.

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